Aufregende Zeiten

Arcadia

Arcadia baut derzeit ein zweites, noch neueres Gewächshaus neben dem noch neuen Gewächshaus am Hoefweg in De Lier. Die Gewächshausfläche an diesem Standort wird damit auf über acht Hektar anwachsen. Spannend, denn es sind unsichere Zeiten, aber die Erweiterung wurde bereits vor einigen Jahren beschlossen und geplant. Außerdem schrecken Bert van Ruijven und seine Kollegen nicht vor ein paar Metern Glas zurück. Schließlich ist dies mit sechs Standorten und 25 Hektar Produktionsfläche nicht ihr erstes Bauprojekt.

Angesichts der aktuellen Energiepreise kommt den Kosten natürlich besondere Aufmerksamkeit zu, aber auch eine zunehmend nachhaltige Anbauweise ist von zentraler Bedeutung. Und für Arcadia, und im Übrigen für jeden Gärtner, ist das heute keine Floskel mehr. "Vor allem bei Chrysanthemen beobachten wir eine beschleunigte Umstellung auf LED", sagt Bert. "Natürlich ist auf das mit hohen Kosten verbunden, aber bei den heutigen Energiepreisen hat man keine andere Wahl."

 LED ist jetzt der Schirm von damals

Etwas Ähnliches galt in der Vergangenheit auch für Schirmanlagen. Heutzutage wird kaum noch ein Gewächshaus ohne solche Anlagen gebaut. Bis etwa Mitte der 1980er Jahre kam man jedoch oft nicht weiter als das Anbringen eines Stücks Folie, um die Wärme im Gewächshaus zu halten und Chrysanthemen zu verdunkeln. Eine Reihe von Krisen in den 1970er und 1980er Jahren war dann ein ähnlicher Anreiz für dein Einsatz des Klimaschirms wie die heutigen Energiepreise für die Beleuchtung. Damals begann die Installation von (Klima-)Schirmen rasant zuzunehmen.

Das sagt Piet Rensen von Peter Dekker Installaties (PDI), der vor Ort den Fortschritt der Bauarbeiten inspiziert und mit Bert in Erinnerungen schwelgt. Piet ist fast seit den Anfängen des Unternehmens bei PDI tätig. Zunächst als Subunternehmer mit einem Partner zusammen und später als Bauleiter. In den letzten Jahren hat Piet die Verantwortung für die Planung übernommen. Bert ist ein Kunde der ersten Stunde und jetzt, an der Schwelle zum Ruhestand (Piet ist 67), bringt er noch einmal ein (doppeltes) Schirmtuch an.

 Tyvek-Tuch

"Der erste Stoff war ein Tyvek, ein silbergraues, dunkles Tuch", sagt Piet. "Das war gewissermaßen der Nachfolger der Folie, aber natürlich hat sich im Laufe der Jahre eine Menge getan. Eines der Dinge, die PDI immer gut beherrschte (und immer noch beherrscht), war das Zugseilsystem. Aufgrund von Rost und intensiver Nutzung hatten die ersten Systeme mit dem alten Eisenseil oft buchstäblich einen Knick. Wir haben das System so entwickelt, dass Probleme seltener auftreten und wenn doch etwas kaputt geht, sorgen wir dafür, dass es behoben wird."

Bert kann das bestätigen. Wie bereits erwähnt, hat er im Laufe der Jahre mehrere Gewächshäuser gebaut. Zählt man alle Erweiterungen und Umzüge zusammen, kommt man auf eine ganze Menge. "Was den Bau, die Elektrizität, das Klima und alle anderen Arbeiten angeht, habe ich mit fast allen großen Parteien zusammengearbeitet, aber was die Schirmanlagen angeht, habe ich mich immer für PDI entschieden. Keine verrückten Preise, Garantie ist Garantie und wenn etwas kaputt geht, ist PDI tatsächlich schnell zur Stelle."

 Aufregende Zeiten

In diesem jüngsten Neubau wird wiederum ein doppeltes Tuch aufgehängt, aber nicht nur in der Produktion droht eine Krise. Der Installateur hat für dieses Jahr noch einige Projekte auf der Liste, aber für das nächste Jahr wird die Unsicherheit immer größer. "Unternehmen, die 'Fett auf den Knochen' haben, sind dazu bereit", sagt Piet, "aber seine letzten Groschen wird man dafür jetzt nicht ausgeben. Das sehen wir überall im Gartenbau und auch bei den Chrysanthemen."

Es wird viel mit "Sparsamkeit" experimentiert: mit weniger SON-t/mehr LED, aber auch beim Anbau selbst und bei jedem erdenklichen Input. Mit jedem kleinen Schritt bringt man ein kleines Opfer, während Produktion und Qualität natürlich nicht beeinträchtigt werden dürfen. Solange die Blumen jedoch gut bezahlt werden, bleibt der Sektor in Bewegung. An Bert und Piet wird es jedenfalls nicht liegen.